Welche Arten von Säuglingsohrdeformitäten und Fehlbildungen gibt es?
Ohrdeformationen
Arten der Deformation und Fehlbildung
Ohrdeformationen
SCROLL
Säuglingsohrdeformitäten sind oft eine Folge von Druckkräften in der Gebärmutter. Am häufigsten betroffen sind die Helix (der wulstartig verdickte Rand der Ohrmuschel) und die Antihelix (auch Ohr- oder Bogenwulst auf der Vorderseite der Ohrmuschel). Eingeteilt werden diese Fehlbildungen in nicht beeinträchtigende Anomalien (z.B. abstehende Ohren oder umgangssprachlich Segelohren), ausgeprägtere Fehlbildungen (z.B. Blumenkohlohren) und Dysplasien höheren Grades (z.B. Mikrotie °III). Während rein kosmetische Fehlbildungen hauptsächlich Bedeutung für die soziale Integration haben, sind bei bei den anderen auch Störungen der Ohrfunktionen zu beklagen.
Woher kommen Ohranomalien?
Ein Großteil der angeborenen Ohranomalien ist durch die Ohrposition in der Gebärmutter bedingt. Es ist daher nicht ungewöhnlich, dass Neugeborene vorübergehend gefaltete, missgebildete Ohren haben – ungefähr ein Drittel aller Säuglinge sind davon betroffen. Von einer solchen Deformität spricht man, wenn kein Gewebe fehlt. Als echte Fehlbildung wird eine solche Erscheinung hingegen bei einem gewissen Maß an fehlender Haut und/oder Knorpel klassifiziert. Andere Ohranomalien können das Ergebnis einer genetischen Mutation sein, die sich auf nahe gelegene Knochen, Nerven, Knorpel und Muskeln auswirkt und auch andere Systeme des Körpers betreffen kann (z.B. das Goldenhar-Syndrom oder das CHARGE-Syndrom).
Wie können diese Ohrfehlbildungen behandelt werden?
Unregelmäßig geformte Ohren können bei Neugeborenen in vielen Fällen ohne Operation behandelt werden. Diese Behandlung ist umso erfolgreicher, je weicher und formbarer der Ohrknorpel ist. Spätestens nach der achten Lebenswoche verlieren Ohranlegetechniken an Effektivität, ein Start der Behandlung wird ab der ersten Lebenswoche als optimal empfohlen. Bei Versäumen dieses Zeitfensters bietet sich ab entsprechendem Alter nur noch eine Operation an. Umso wichtiger ist es, rechtzeitig einen EarWell® Spezialisten zu kontaktieren, um alle Möglichkeiten abzuklären!
Übersicht der Dysplasie-Klassen
Dysplasie °1: Hier sind die meisten anatomischen Strukturen der Ohrmuschel vorhanden, Beispiele sind abstehende Ohren (Apostasis otum) sowie das Tassenohr in den Ausformungen °I und °II.
Vorhanden sind nur einige Strukturen der normalen Ohrmuschel – Erscheinungsformen sind das Tassenohr °III und das Miniohr.
Normale Ohrmuschelstrukturen sind nur rudimentär existent. Mikrotie °III, Anotie (Mikrotie °IV) und die Dystopie fallen in diese Kategorie